Sozialistische Tageszeitung  •  Dienstag, 30. August 2005
terre des hommes Deutschland e.V.
  Kontakt | Über uns | Bücher | Videos | Leserreisen | Shop
  Home /  Politik   Aboservice    Anzeigen  
  ND vom...  (tt.mm.jj)
  ND-Archiv ab 2001
 Volltextsuche
  Bundestagswahl 2005
ND dokumentiert Artikel, die hier zu diesem Thema bisher erschienen sind.   ...klick!
  Sonder-Abo
Das Abo zur Wahl - drei Monate für 40 EUR    ...klick!
  Aktuelle Beilagen
2. September 2005:
Aktiv im Alter
Mit 60 ist das leben längst nicht zu Ende.  
  • nur in der Printausgabe
  • 30. September 2005:

    Vereine und Verbände in Deutschland
    Rechtliche und praktische Aspekte der Vereinsarbeit.  
  • nur in der Printausgabe
  •   Beilagen-Termine 2005   ...klick!
      Pressefest 2005
    Pressefest-Galerie ...klick!
    Berichte
      ...klick!
      Kulturwelt 2005   ...klick!
      Kunstmarkt
    Kunstmarkt I
    Kunstmarkt II
     aktuell
    Politik
    Wirtschaft/Soziales
    Feuilleton
    Berlin/Brandenburg
    Sport
    Meinung
    Termine
     Dienstags im ND
    Gesund leben
     wöchentlich
    Außer Parlamentarisches
    Betrieb & Gewerkschaft
    Medien & Kino
    Literatur/Politisches Buch
    Ratgeber
    Kolumne
    Debatte
    Nord-Süd
    Europa
    Umwelt
    Bildung
     Am Wochenende
    Menschen und Leben
    Essay
    Geschichte
    Natur und Wissenschaft
    Forum
    Reise
     Sonderseiten
    Sozialforum 2005
    60 Jahre Befreiung
    Internationale Ausgabe
    Bundestagswahl 2005
    EU-Erweiterung
    Serie »Wie geht's ...«
    Fotogalerie
    zurück    Druckausgabe des Artikels    Artikellinkversand via E-Mail    Leserbrief zum Artikel-Thema   
    30.08.05
    »Dialektische Einheit von Spaß und Politik«
    Usedom: Streit um linkes Camp friedlich beendet 
     
    Von Jürgen Seidel, Schwerin 
     
    Offenbar friedlich beigelegt wurde der Streit um ein in offizieller Lesart nicht angemeldetes Camp linker Kräfte auf der Insel Usedom, das am Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern für einen Medienwirbel gesorgt hatte.

    Agenturen berichteten am Sonntag, dass rund 1000 Leute aus der linken Szene ein »illegales Camp« errichtet hätten. Die Veranstalter sprachen von einer gezielten Aktion gegen die Nazi-Szene im Nordosten und NPD-Wahlplakate. Nach Polizeiangaben handelte es sich bei dem Treffen in der Nähe von Peenemünde um das Sommercamp der »Sozialistischen Internationalen Arbeiterjugend« (SIAJ).
    Der Aufenthalt »einer Vielzahl von Personen« sei durch Vogelbeobachter bekannt geworden. Das Camp habe sich nicht nur in einem Naturschutzgebiet befunden. Dort würde auch noch Munition aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet. Daher sei es durch die Bundesforstverwaltung als Eigentümer für jeglichen öffentlichen Verkehr gesperrt worden. Sie habe »insbesondere zum Schutz von Leben und Gesundheit der dort aufhältigen Personen« das Gelände räumen wollen und die Landespolizei um Amtshilfe gebeten. Die Polizei habe die rund 1000 Teilnehmer, darunter Familien mit Klein- kindern sowie Säuglingen, am Sonntagmorgen zur Räumung des Lagers aufgefordert. Ein Verantwortlicher vor Ort sei nicht auszumachen gewesen. Über die Stärke der Einsatzkräfte wollte eine Polizeisprecherin keine Angaben machen. Nach weiteren Verhandlungen am Sonntagabend einigte man sich darauf, das Gelände am Montagvormittag zu beräumen und zu übergeben. Laut Polizeibericht hätten sich bis etwa 12 Uhr auch die letzten Teilnehmer »ohne besondere Vorkommnisse« entfernt.
    Zu dem SIAJ-Sommercamp unter dem Motto »Nazis abloofen!!!« hatte der Ortsverband Vorpommern eingeladen. Es war Ziel einer »NPD-Wahlplakatabhängerrallye« und sollte eine »dialektische Einheit von Spaß und Politik, von guter Musik, Tanz am Strand, spannenden Diskussionen und anspruchsvollem Subkulturprogramm« bieten.
    Das Camp finde an einem ganz speziellen, geschichtsträchtigen und geheimnisvollen Ort statt, der seit 70 Jahren Sperrgebiet und der Öffentlichkeit verschlossen sei – dem Gelände der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Peenemünde, hieß es im Einladungsflugblatt. Das Motto sei aus aktuellem Anlass gewählt worden, da Vorpommern und Usedom Hochburgen der Naziszene seien. »Nirgendwo im Norden Deutschlands sind die Nazis zahlreicher und dreister als hier« Nach Angaben der Veranstalter war für das Camp eine Sondergenehmigung mit strengen Auflagen erteilt worden. Gegenüber der Polizei sollten sich die Teilnehmer freundlich verhalten und sich in Wort und Tat zurückhalten.

    zurück    Druckausgabe des Artikels    Artikellinkversand via E-Mail    Leserbrief zum Artikel-Thema   
    Impressum    §   Rechtshinweis